„Kunst oder Krempel“ – Ausstellung der Abschlussklasse vom Seelower Gymnasium

Im letzten Jahr, fast die gesamte 11. Klasse hindurch, gestaltete sich der Unterricht aufgrund der Corona-Pandemie schwieriger als sonst. Anstatt in der Schule zu sitzen, seine Freunde täglich zu sehen und im direkten Austausch mit dem Lehrer zu stehen, fand der Unterricht online über die brandenburgische Schulcloud statt. Hier besteht die Möglichkeit in einer Videokonferenz mit Mitschülern und Lehrern zu kommunizieren. So wurde sich zu den Unterrichtszeiten nicht im Klassenraum getroffen, sondern online eingeloggt und eine Konferenz abgehalten. Auch für den Kunstunterricht hatte das große Auswirkungen. Anstelle wie gewohnt Zeichnungen oder Malereinen zu gestalten, musste sich unsere Lehrerin, Frau Fr., andere Möglichkeiten ausdenken. So fertigten wir digital abstrakte Fotoserien an und planten eine geeignete Gestaltungsform (von Power-Point bis Musikvideo). Außerdem sollten Objekte zum Thema Re- oder Antidesign erstellt werden. Beim Redesign sollte die ursprüngliche Form eines Objektes neu gestaltet werden. Beim Antidesign geht die Funktion eines Objektes verloren. So wurde zum Beispiel aus einem normalen Turnschuh ein bunter Blumentopf.

In der 12. Klasse kam dann die große Umstellung und wir mussten wieder am Präsenzunterricht in der Schule teilnehmen. Es gab auch einen Lehrerwechsel, somit hatte sich Einiges für uns verändert. Zu Beginn des Schuljahres hatten wir in Kunst die Aufgabe, Vorträge zu neuen, modernen Kunstformen, wie Performance, Graffiti, Happening oder Land-Art zu gestalten. Danach haben wir uns mehrere Wochen lang auf unsere Abschlussarbeit gestürzt. Der Leitfaden, der sich auf jedes Ausstellungsstück der Abschlussarbeiten bezieht, war „Message for Future“. Das heißt, dass hinter jedem Projekt eine wichtige Kernaussage steckt, die sich auf unsere Zukunft bezieht. So werden durch die Projekte Themen wie Umweltschutz, Digitalisierung, Technologie, Überwachung, mentale Gesundheit und viele mehr aufgegriffen. Jeder Schüler hatte die Möglichkeit, die Aufgabenstellung anders zu interpretieren und der Kreativität wurden keine Grenzen gesetzt. Im letzten Quartal beschäftigten wir uns abschließend mit der Ausstellung. Wir lernten, worauf es beim Ausstellen von Bildern und Objekten ankommt und teilten uns in Gruppen ein. Jedes Team plante dann den Bereich, für den es zuständig war. Die unterschiedlichen Aufgaben waren sich um die Einladungen, Plakate, Eröffnungsrede, Aufbau und den Zeitungsartikel zu kümmern. Unsere Abschlussarbeiten und viele weitere Projekte, wie Portraits, Stillleben oder Collagen, die während der gesamten Schullaufbahn auf dem Gymnasium gesammelt wurden, können Sie dann in unserer fertigen Ausstellung betrachten. Sie werden mit einer Eröffnungsrede empfangen und können sich anschließend durch die Ausstellung hangeln. Neben unseren Werken ist auch für den kleinen Hunger gesorgt. Wir würden uns über eine Spende in unserer Spendenstraße freuen. Gegen einen kleinen Obolus können Sie sich an der besagten Spendenstraße (ähnlich wie Flohmarkt) bedienen. Unser Abiball steht fast vor der Tür und mit einem Besuch Ihrerseits können Sie diesen direkt unterstützen. Da jedes Ausstellungsstück individuell ist und viel Spielraum für Interpretation lässt, sind wir auf unseren Titel „Kunst oder Krempel“ gekommen. Machen Sie sich ein eigenes Bild von unseren Schätzen und entscheiden selbst, ob Sie es für „Kunst oder Krempel“ halten. 

Gina & Helene (Jg. 12)

Märkische Oderzeitung, 12. März 2022

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