Ein Einblick in die jüdische Kultur

Yardena ist eine sehr offene und sympathische Person, die uns mit ihrem schlichten und unauffälligen Kleidungsstil beeindruckte. Trotzdem ihr Projektpartner leider nicht an der Begegnung teilnehmen konnte, beschrieb sie uns zahlreiche Aspekte des jüdischen Lebens. Zum Beispiel erzählte sie uns, dass ihre Eltern zum Judentum konvertiert sind, aber nicht orthodox sind. Da sie sich nicht als „richtig“ gläubig bezeichnet, betrachtet sie ihre jüdische Identität eher als eine Volkszugehörigkeit.

Daher ergab auch die Tatsache, die uns zunächst überraschte, Sinn, dass Yardena ungenaue Kenntnisse über ihre eigene Religion besitzt. Sie konnte manche Fragen nicht beantworten, die wir für selbstverständlich hielten. 

Was uns gut gefallen hat, war, dass Yardena Anschauungsmaterial und Mitbringsel mitgebracht hatte. Außerdem las sie uns etwas auf Hebräisch vor und beantwortete immer offen und ehrlich alle Fragen, die wir hatten. Wir schätzten auch ihre unbeschwerte Herangehensweise an den Glauben, beispielsweise, als sie sagte, dass viele ihre Lehrer „nicht jüdisch, sondern normal“ waren, was uns zunächst nicht als eine Formulierung vorkam, die wir gebrauchen würden.

Yardena erzählte uns auch über ihr Leben als jüdische Studentin in Eberswalde. Sie berichtete von ihren Erfahrungen mit Antisemitismus und Diskriminierung, aber auch von der Unterstützung, die sie von ihren Kommilitonen und Professoren erhalten hat. Es war interessant zu hören, wie sie ihren jüdischen Lebensstil in einer nicht-jüdischen Umgebung aufrechterhält und wie sie sich mit anderen jüdischen Studenten vernetzt.

Ebenfalls nannte Yardena uns auch viele der jüdischen Feiertage, die sie als Kind gefeiert hat. Ein wichtiger Bestandteil ist für sie dabei das viele leckere Essen. Beispielsweise freue sie sich jedes Jahr auf den Feiertag, welcher der einzige ist, an dem man ein bestimmtes Brot zubereiten darf, das ihr sehr gefällt. Zudem erklärte sie uns, dass sie als Kind oft mit ihrer Familie zusammengekommen ist, um traditionelle jüdische Gerichte zu kochen und zu essen. Sie erinnerte sich gerne an diese Zeiten zurück und sagte, dass Essen für sie eine wichtige Rolle in ihrer jüdischen Identität spielt.

Ein weiteres Thema, das Yardena ansprach, war der Schabbat. Sie erklärte uns, dass der Schabbat für orthodoxe Juden ein heiliger Tag ist, an dem sie nicht arbeiten und sich auf ihre Religion konzentrieren. Früher hat sie den Schabbat streng befolgt und keine Arbeit gemacht, aber heute sieht sie ihn nicht mehr so streng und nutzt den Schabbat, um sich zu entspannen und Zeit mit ihrer Familie oder Freunde zu verbringen.

Yardena hatte auch eine interessante Art zu reden. Sie sprach oft in Metaphern und benutzte viele Redewendungen, die uns nicht vertraut waren. Manchmal mussten wir nachfragen, um zu verstehen, was sie meinte, aber sie war immer geduldig und erklärte es uns gerne.

Zum Schluss verabschiedeten wir Yardena mit einem kleinen Geschenk. Insgesamt war das Begegnungsprojekt Met-a-Jew eine bereichernde Erfahrung, die uns einen umfassenden Einblick in die jüdische Kultur gab. Wir sind dankbar für die Offenheit und Ehrlichkeit von Yardena und hoffen, dass wir in Zukunft weitere solche Begegnungen haben werden.

Lara (12b)

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