Ein Fünkchen Brest in Trebnitz

Das Brest-Projekt, welches seit 1996 jährlich durchgeführt wird, soll eine Begegnung zwischen deutschen und weißrussischen Schülern und Schülerinnen ermöglichen und ihnen sowohl die Freude an Fremdsprachen als auch neue Bekanntschaften näherbringen. Jedes Jahr reisen die weißrussischen Schüler*innen abwechselnd mit den deutschen Schüler*innen nach Brest (Belarus) beziehungsweise nach Deutschland, wo es im Schloss Trebnitz ausgerichtet wird. Durch die langjährige Projektzusammenarbeit entstand zwischen dem Gymnasium Seelow und der Schule Nr. 7 in Brest (Belarus) eine feste Partnerschaft.
Doch in diesem Jahr konnte es nicht in der Art und Weise wie in den vorherigen Jahren stattfinden, denn aufgrund der kritischen politischen Lage in Belarus war es den weißrussischen Schüler*innen nicht möglich nach Deutschland zu reisen. Doch wir, die Klasse 10b, verwandelte die Woche trotz dessen zu einer außergewöhnlichen Woche mit vielen gemeinsamen und aufregenden Momenten. Am ersten Projekttag wurden wir von unseren Eltern nach Trebnitz zu dem dortigen Schloss gebracht, in dem unter Einhaltung der Coronaregeln der gesamte Aufenthalt mit Übernachtungen stattfand. Nach ,,aufwärmenden“ Gemeinschaftsspielen am Morgen teilten sich Schüler*innen täglich in Gruppen auf. Es gab Film- und Musik-Workshops, in denen wir uns insbesondere mit dem Thema Frieden, bezogen auf Belarus, auseinandersetzten. Während die Musikgruppe sich mit selbst erstellten Tracks den weißrussischen Musikstil annäherte, drehte die Filmgruppe einen Kurzfilm zur politischen Lage Weißrusslands. Trotz der umfangreichen  Projektarbeit stand auch jede Menge Spaß auf dem Programm. So unternahmen wir eine Fahrt in eine belarussische Ausstellung Berlins, in der Fotografien und beispielsweise Zeichnungen von Gefangenen ausgestellt wurden. Anschließend gab es Freizeit zum Shoppen und für das leibliche Wohl. Abends haben wir es uns mit einem Lagerfeuer im Schlosspark bei Musik und Stockbrot gemütlich gemacht. 

Nach Fertigstellung des Kurzfilms und der Tracks wurde die aufregende Woche mit einer kleinen Fete am Abend abgeschlossen. Am Freitag sind wir in die Schule zurückgekehrt und haben den Russischklassen der Stufen 7 bis 10 mithilfe einer Präsentation einen Eindruck von unsere Projektwoche vermittelt. Diese Woche bleibt für alle Teilnehmenden unvergesslich, denn das Projekt lieferte nicht nur Bildung, sondern stärkte gleichzeitig umso mehr den Zusammenhalt untereinander. Darin sind sich alle Schüler*innen der 10 b einig: Diese Woche hat uns in freundschaftlicher Hinsicht gestärkt, was mit Blick auf das Distanzlernen im letzten Jahr keine Selbstverständlichkeit ist. Doch vor allem hat es uns bewusst gemacht, wie schön, schützenswert und eben nicht selbstverständlich der Frieden, den wir haben, doch ist! 

Leni & Marie (10b)