Nachdem er die 8. Klasse erfolgreich absolvierte, war hier die Schullaufbahn für ihn beendet. Als kleiner Junge hat er schon auf dem Hof geholfen und war immer fleißig dabei. Außerdem wurde er viel gefördert. Ab 1955 (mit 17 Jahren) war er der Chef der Landwirtschaft von der Familie. Eigentlich gehörte diese dem Vater von seinem Bruder, jedoch übernahm er fast komplett die Führung (die Fläche war ca. 11 Hektar groß) . Später besuchte er verschiedene Lehrgänge und wurde Schweinemeister bzw. Rinderzuchtmeister. Er wurde Mitglied in der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft). Von 1960 – 1962 hat er auf dem Feld gearbeitet, bis er dann ab 1962 in die Tierzucht ging. 1985 erhielt er die Qualifizierung als Schweinebesamer. Johannes erzählte uns, dass er schon immer Spaß daran hatte, mit Tieren zu arbeiten. Er konnte sich nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Über seine Familie haben wir auch einiges erfahren. 1942 fiel sein Vater in Stalingrad, weshalb seine Mutter ihn großzog. Sie hatten zwar nicht viel Geld, jedoch immer genug, sodass es reichte. Er erzählte uns auch, dass er glücklich ist, in einer Zeit groß geworden zu sein, wo es noch nicht viel gab. Außer seinen Vater hat er nie was in seinem Leben vermisst. Auf dem Hof seiner Familie hatten sie alle möglichen Tiere und noch heute hat er eine Menge davon, egal ob Hühner, Pferde und Tauben.
Wir stellten ihm auch einige kritische Fragen, welche er sehr gern beantwortet hat. Beispielsweise, wie er zum Sozialismus stand, da er in dieser Zeit groß geworden ist. Johannes hat uns erzählt, dass er nicht sonderlich viel davon mitbekommen hat, jedoch war er mit dem, was er wusste, nicht zufrieden. Noch dazu kam die Frage auf, ob er Probleme mit der Stasi hatte. Dies verneinte er jedoch. Als 1955 viele Bauern flüchteten blieb er bei seinem Grundstück. Er war nie in Versuchung geraten zu flüchten und wollte es auch nicht. Dort hatte er alles, was er brauchte.
Hobbys, wie Freunde treffen oder andere Tätigkeiten hatte er nicht. Er lebte komplett für die Landwirtschaft und wollte nie etwas anderes tun. Das Interesse für Fußball oder andere Sportarten hatte er noch nie, denn er braucht sowas nicht.
Timea A. (Klasse 10 a)