Am Morgen trafen wir uns um 8.10 Uhr am Bahnhof in Gusow. Zusammen mit den anderen 9. Klasse warteten wir dann auf den Zug, der gegen 8.30 Uhr ankam. Im Zug überbrückten wir die Zeit mit guten Gesprächen, dem einen oder anderen angehörten Lied oder schauten uns an, wie der Boden Schneeflocke für Schneeflocke immer weißer wurde. Eine gute Stunde später waren wir auch schon in Berlin Ostkreuz, wo wir uns bis zur Abfahrt der nächsten Bahn um 9.47 Uhr mit dem Lied „Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus…“ noch einmal an unser jüngeres Ich erinnerten, als dieses nach dem Aufstehen Schnee draußen erblickte. So verging die Zeit und wir fuhren für weitere 1,5 Stunden zum Potsdamer Hauptbahnhof, an dem wir gegen 10.50 Uhr auf Herrn Sb., die zweite Lehrkraft als Begleitung, trafen. Somit trennten sich alle 9. Klassen und wir zogen jeweils mit unseren Lehrern zur St. Nikolaikirche auf dem Alten Markt (germanische Siedlung), wo dann auch unsere Stadtführung stattfand. Zuerst erzählte uns dafür die Stadtführerin einige Informationen zu dieser Kirche, und zwar dass Karl Friedrich Schinkel, der 1841 starb, im Auftrag des Königs Friedrich Wilhelm III. 1826 mit den Planungen dieser begann. Weiter ging es zum Rathaus, auf dem man Atlas in Gold sehen kann, und danach zum Potsdamer Stadtschloss, das am 14. April 1945 durch einen Bombenangriff zerstört, aber später wiederaufgebaut wurde. In diesem befindet sich heute der Landtag, dessen Gelände wir betraten und uns unter dem Fortunaportal unterstellten und noch einige spannende Informationen sowohl zum Landtag bzw. Schloss als auch zum Fortunaportal erfuhren. Während einige von uns der Stadtführung aufgrund der vielen Informationen und der eisigen Temperaturen nicht mehr folgen konnten, versuchten die anderen wiederum trotz dieser Bedingungen standhaft zu bleiben und bewunderten, wie der Schnee sich von Minute zu Minute immer mehr in Regen und Matsch verwandelte. Nach dem Alten Markt liefen bzw. rutschten wir eher weiter Richtung Neuer Markt, der damals von dem Angriff nichts abbekam. Hier schauten wir uns das „Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte“ an, das heute ein Museum ist, allerdings damals als Stallgebäude für die Kutschenpferde diente. Vorbei am Filmpark Babelsberg begaben wir uns zum Schluss zum Nauener Tor, wobei wir am Weihnachtsmarkt vorbeiliefen und uns schon alle darauf freuten. Vor dem Holländischen Viertel endete die einstündige Stadtführung auch und wir liefen alle zum Weihnachtsmarkt, an dem wir einen Platz zum späteren Wiedertreffen ausmachten und uns dann in das „Abenteuer“ Weihnachtsmarkt stürzten. Neben gebrannten Mandeln und anderen Süßwaren war es auch einfach schön, mit seinen Freunden über den Markt zu schlendern und vielleicht doch in die dahinterliegende Buchhandlung einzubiegen.
Die zwei Stunden, die wir zur Verfügung hatten, vergingen wie im Flug und wir trafen uns langsam alle wieder am vereinbarten Treffpunkt. Gemeinsam begaben wir uns zu einem nicht weit entfernten weiteren Weihnachtsmarkt, auf dem viele von unseren Blogwettbewerbsgewinnen auf das Riesenrad wollten. Während drei von uns unten blieben, genossen die anderen die Aussicht in der wackeligen Gondel. Danach ging es zurück zum Bahnhof, an dem wir über eine Stunde auf unsere S-Bahn warten mussten. In dieser Zeit begegnete uns eine verkleidete Frau, die für ein Lächeln Schokoladentaler verteilte. Dadurch verging noch einmal viel Zeit und als dann aber plötzlich eine S-Bahn kam, sprang die Hälfte der Klasse in diese Bahn und bevor man sich versah, schlossen sich die Türen und wir waren getrennt. Sie fuhren jedoch nicht ohne Lehrer, sondern mit der b und c. Die Übriggebliebenen inklusive Frau Bu. rannten dann zu einem anderen Gleis, das sich aber als das falsche herausstellte. Also gingen wir weiter und nahmen dann einen Zug nach Berlin Ostkreuz. Während die eine Hälfte sich noch in der Bahn befand, so war die andere bereits in Lichtenberg. Diese begaben sich dann mit den anderen 9. Klassen zum Zug nach Hause, während wir drei Minuten hatten, um das Gleis und die Bahn Richtung Lichtenberg zu wechseln. Die Bahn fuhr und die Aufregung, ob wir, die Übriggebliebenen, die Bahn nach Hause überhaupt noch schaffen, stieg von Minute zu Minute. Als wir mit etwas Verspätung dann in Lichtenberg ankamen, blieben uns noch sechs Minuten und natürlich stand die Bahn am Ende des Gleises. Also sprinteten wir so schnell, wie wir im Sportunterricht noch nie gerannt sind, und fielen vor Erschöpfung fast in den Zug. Als die anderen, die nicht gerannt, sondern doch gelaufen sind, auch im Zug eintrafen, war die Erleichterung groß. Wie das Schicksal es so wollte, durften wir dann auch noch die komplette Fahrt Richtung Gusow stehen, was sich bei dieser Beinarbeit natürlich sehr angenehm anfühlte. In Gusow angekommen, erwartete uns eine vollkommen weiße Landschaft und nach dem einen oder anderen geworfenen Schneeball und der Verabschiedung durften alle gegen 17.30 Uhr nach Hause, um sich dann erstmal zu erholen.
Lisa (9a)