Muss man sich Respekt verdienen?

In den ersten beiden Stunden trafen sich die LER- und Reli-Schüler*innen im Raum 504, denn es war geplant, dass wir mit der Begleitung von Frau Bu. und Herrn Kr. zum CVJM in Seelow laufen. 

Als alle da waren, ging unser ca. zehnminütiger Fußmarsch auch schon los. Gegen 8:15 Uhr trafen wir im CVJM ein und stellten dort erstmal die Stühle, die gestapelt an der Seite standen, zu einem Stuhlkreis zusammen. Als jeder es sich auf den Stühlen „bequem“ machte, gab es eine schnelle und kurze Vorstellungsrunde. Die Betonung liegt auf schnell, denn jeder sagte nacheinander zügig seinen Namen, was vielleicht höchstens zehn Sekunden dauerte. Weil das so ein „Spaß“ war, machten wir das Ganze nochmal andersherum. Nach der Vorstellungsrunde sollte jeder sich ein Arbeitsblatt und einen Stift nehmen. Durch dieses Blatt wurde uns dann auch sehr schnell klar, was das Thema sein wird, mit dem wir uns im CVJM beschäftigen. Und zwar ging es um das wichtige Thema „Respekt“, welches Achtung, Wertschätzung, Anerkennung, Aufmerksamkeit, Toleranz gegenüber Personen, Berücksichtigung etc., bedeutet. Auf diesem Arbeitsblatt befand sich im oberen Bereich eine Tabelle, bei der darüber „Ich habe Respekt vor…“ stand und sich darunter Fortsetzungen befanden. Daneben war dann ein Feld, in dem wir zwischen null, kein Respekt, und vier, großen Respekt, entscheiden und ankreuzen mussten, wie viel Respekt wir davor haben. Unter der Tabelle waren dann noch Fragen an uns, die wir beantworten sollten. Nach ein paar Minuten werteten wir dieses Blatt gemeinsam aus, indem folgende Sätze vom Blatt vorgelesen wurden: „Ich habe Respekt vor…“ „…Polizisten und Richtern“, „…Menschen, die illegale Dinge tun, aber nie erwischt werden“, „…meinem Lehrer/Lehrerin“, „…Menschen, die Fehler zugeben und sich entschuldigen“ und noch ein paar weitere. Nach jeder Frage fragte uns Rebecca, eine Frau vom CVJM, wer sein Kreuz im Bereich null/eins und danach, wer sein Kreuz bei drei/vier gesetzt hat. Nach jeder Abstimmung wurde ein*e Schüler*in gefragt, wieso er/sie sich dazu entschieden hat, dort ein Kreuz zu setzten. 

Da wir die ganze Zeit nur saßen, bewegten wir uns zum Schluss noch ein wenig, indem Aussagen vorgelesen wurden und jeder für sich selbst entscheiden musste, ob er/sie der Aussage zustimmt, nicht zustimmt oder beide Meinungen gleich vertritt. Um uns auf eine der genannten Möglichkeiten festzulegen, begaben wir uns, wenn wir der Aussage zustimmten, nach rechts, dagegen nach links und falls wir dafür und dagegen waren, blieben wir einfach in der Mitte. Nach jeder Aussage sollte wieder eine*r von jeder Seite begründen, warum er/sie dieser Meinung war und entschieden hat, sich auf diese Seite zu stellen. Bei dem Satz „Respekt muss man sich verdienen“ waren fast alle der gleichen Meinung, sodass die Mehrheit dem zustimmte, da nicht gleich davon auszugehen ist, dass die jeweilige Person überhaupt Respekt verdient hat. Die Zeit verging extrem schnell, weshalb wir uns danach wieder zurück zur Schule begaben, bei der wir, mal wieder, mitten in der Pause ankamen.

Leider ist es nicht selbstverständlich, dass alle Respekt vor ihren Mitmenschen haben, weshalb der Besuch im CVJM einigen vielleicht die Augen öffnete und sie dazu brachte, auf ihre Mitmenschen zu achten und sie mit Respekt zu behandeln.

Lisa (8a)

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