Den Auftakt zur Seelower Woche des jüdischen Lebens bildete ein Besuch des Jahrgangs 9 im 2023 in den Räumlichkeiten des ehemaligen Bahnhofsgebäudes der Haltestelle Seelow (Mark) eröffneten Museums Geschichtsstation Seelow. Dort vermittelte Thomas Drewing, Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins Gusow-Platkow e.V., den Schülerinnen und Schülern einen Überblick über die antijüdischen Maßnahmen im Nationalsozialismus. Die Lebensgeschichte der jüdischen Familien Reißner, Cohn, Irmling und Philippsborn bettete er in diesen historischen Kontext ein, sodass den Klassen der Bruch von im Seelower Stadtleben etablierten Familien hin zu gesellschaftlich geächteten und letztlich vom NS-Regime ihres Eigentums, ihrer Identität und ihres Lebens beraubten Menschen deutlich wurde.
Die Veranstaltung hat diesen jüdischen Seelowern und Seelowerinnen ein Gesicht gegeben, sodass unsere Schülerinnen und Schüler nun genau wissen, an wessen Stolpersteinen sie in der Stadt vorbeigehen und vor allem eine Vorstellung von den Personen haben, deren Stolpersteine sie am kommenden Freitag im Rahmen der Stolpersteinputzaktion reinigen werden.
Im Anschluss an den Vortrag durfte natürlich auch der Ausstellungsbereich des Museums besichtigt werden. Im Fokus steht hierbei die brandenburgische Region in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Fundstücke und Erlebnisberichte zum NS-Regime und Krieg, Flucht, Wiederaufbau und Sozialismus ermöglichen einen regionalen Blick auf die „große Geschichte“, mit all ihren Auswirkungen auf das Oderbruch und seine Bewohner.