Bildungsfahrt des 11. Jahrgangs nach Dresden

Tag 1: Lasset die Spiele beginnen (Anreise und Erkundungstour in Dresdens historischer Innenstadt)  

Die letzten Sachen noch in den Koffer gequetscht – und wieder ging das Tetrisspielen schon vor Abreise los, ob alles überhaupt mitkommen kann. Vollbepackt trafen sich alle gegen 8.30 Uhr in der Cafeteria, um zunächst noch einmal belehrt zu werden, dies auch zu unterschreiben und sich mental auf die „Bildungsfahrt“ vorzubereiten. Nach dem Einladen der Koffer in den Bus teilten wir uns in zwei Gruppen: Sieben Schülerinnen sowie Frau Ko. nahmen einen Transporter und die anderen in Begleitung von Frau Br. und Herrn Mh. den Reisebus, deren Räder sich gegen 9.00 Uhr nun endlich ins Rollen versetzten. Musik hören, Bücher lesen oder wie typisch die eigenen Lieblingssnacks verspeisen – Jeder überbrückte die Zeit ganz individuell bis zur kleinen Pause um 11 Uhr. Ab dort standen jetzt noch gute 1,5h an, die allerdings auch sehr schnell verstrichen. Angekommen an der Unterkunft und eine kurze Erklärung bezüglich der Schlüsselausgabe für unsere Zimmer später, konnten diese bis 14.00 Uhr zunächst bestaunt werden, auch wenn die Flure teilweise an Backrooms oder eine Gruselanstalt erinnern. Ab 14 Uhr teilte sich unser Jahrgang in die einzelnen Tutorien und gemeinsam mit einem Guide stand ab nun eine 1,5 stündige Stadttour an. Zunächst liefen wir dafür in Richtung Altmarkt, wonach wir das Staatsschauspiel bestaunten. Auf dem dann folgenden Theaterplatz erhielten wir schon einmal einen kleinen Vorgeschmack für die Semperoper, die wir heute Abend noch einmal zu sehen bekommen. Nach der Zerstörung der Semperoper sei diese wieder aufgebaut und rekonstruiert worden, so die Stadtführerin. Auch zu erkennen war die Reiterstatue, zu deren künstlerischen Historie wir ebenfalls viel Interessantes erfuhren. Auch die Hofkirche, die für die damalige Herrschaft und Kurfürsten erbaut wurde, sowie der Kulturpalast ließen uns durch ihre künstlerischen Elemente noch tiefer in die Geschichte Dresdens sinken. Eine Abratung für den einen Currywurst-Stand haben wir von ihr übrigens auch dazu bekommen, was uns alle zum Schmunzeln brachte. Unseren vorletzten Halt machten wir beim Schlossplatz, zu dessen dort befindlichen Schloss sowie Pferdestall wir ebenfalls spannende Fakten erfuhren. Man vermute, dass die Rampe, die in das zweite Geschoss des Pferdestalls führt, vielleicht zur Besattelung der Pferde genutzt worden sei, so unser Guide weiter. An der Frauenkirche beendeten wir nach einem kurzen Blick ins Innenschiff die Tour gegen 15.30 Uhr und bekamen bis zum Abendessen um 18.30 Uhr erst einmal Freizeit, um zunächst eigenständig u.a. zum Hostel zurückzukehren. Nach dem Abendessen, das eher eine überschaubare Auswahl bereithielt, liefen wir nach weiterer freier Zeit, die der Großteil des Jahrgangs zum Hide-and-Seek-Spielen nutzte (der Gewinn solle wohl ein Döner gewesen sein), gegen 21 Uhr eben zur Semperoper und durften uns ganz positiv von der Schönheit dieser bei Nacht überraschen lassen. Nun standen weitere 45min an, in denen wir eine kleine Führung erhielten. Anschließend begaben wir uns gut ausgepowert gegen 23 Uhr wieder zurück und jedes Zimmer ließ den heutigen Tag ganz individuell ausklingen.

Tag 2: Kleine Zeitreise und biologischer Exkurs 

Das Klingeln des Weckers erfreute, glaube ich zumindest, heute schon niemanden, denn bereits 7.45 Uhr stand das Frühstück an, bei dem selbst der nicht ganz so schmackhafte Kaffee dies nicht ändern konnte. Allerdings erledigte sich dieses Problem schnell durch Kaufen von Instant-Kaffee sowie Kaffee to Go beim drei Minuten entfernten Netto. Danach blieb uns einige Zeit zum Wachwerden, bevor wir uns gemeinsam zum „Time-Ride“ begaben. Schon am vorherigen Tag teilten wir uns in unserer Jahrgangsgruppe in drei Gruppen, die nach einer halben Stunde, mit 10 Uhr beginnend, wechselten. Dort tauchten wir nach einer kleinen, aber sehr spannenden und interessanten Einführung sowie einem digitalen Puppentheater auf sächsisch in das historische Zeitalter der Gräfin Constantia von Cosel. Dabei nahmen wir die Sicht des Adels ein, indem wir im dritten der drei Räume VR-Brillen erhielten und uns in eine Kutsche setzten. Zusammen mit VR-Brille, Vibration der Kutsche sowie authentischer Audioqualität wurden wir zurück in diese Zeit katapultiert und fuhren in einer Kutsche durch Dresdens Altstadt zum Merkurfest. Extrem überrascht von den Eindrücken stand der nächste Treffpunkt um 13.45 Uhr an der Frauenkirche an, von der wir zum Hygienemuseum liefen. Auch dort teilten wir uns in drei Gruppen, allerdings diesmal in die einzelnen Tutorien. Jede halbe Stunde war dann ab 14.30 Uhr ein anderes Tutorium an der Reihe, das zunächst mit einem Audiogerät ausgestattet wurde. Ziemlich schnell durften wir feststellen, dass das Museum gar nichts mit Hygiene zu tun hatte, sondern viel mehr damit, wie der Mensch eigentlich funktioniert. Durch diese interessante und biologische Ausstellung führte uns ein Guide, der uns mithilfe der Audiogeräte durch sechs der insgesamt sieben Räume brachte: „der gläserne Mensch“, „Leben und Sterben“, „Essen und Trinken“, „Sexualitäten“ sowie „Erinnern, Denken, Lernen“. Bis zum Abendessen genossen wir noch die kurze freie Zeit und machten uns danach für das Theaterstück „Der Besuch der alten Dame“ fertig, für das wir uns zu 19.10 Uhr am Staatsschauspiel trafen. Auch wenn das Stück ziemlich Geschmackssache war und wir alle doch irgendwie hofften, von den plötzlich auftauchenden gigantischen Hasen keine Albträume aufgrund ihrer schon recht Horrorfilm ähnelnden Gestalt zu bekommen, freuten wir uns nach 22 Uhr auf unser Bett bzw. der restliche Jahrgang auf den erneuten „Spieleabend“.

Tag 3: Wanderung durch die sächsische Schweiz und „Höhepunkt des Spieleabends“

Auch heute bescherte uns das Klingeln des Weckers definitiv keine Freude, auch wenn wir aus den harten Betten wesentlich besser wieder herauskamen als aus den heimischen. Nach dem Frühstück, bei dem wir u.a. unsere Lunchpakete packten, die vom Haus aus schon mit Wasser, Müsliriegel, Apfel sowie sehr zur Freude aller Vegetarier und Veganer mit einer Bifi bereits bestückt waren, sammelten wir uns im Eingangsbereich. Dort hieß es dann, mit Stress wegzukommen, da einige feste Uhrzeiten zum Treffen wohl zu überflüssig fanden. Mit der S-Bahn ging es dann knapp über eine Stunde in Richtung Bad Schandau und von dort mit der Fähre zu unseren Rangern. Wir nahmen bei diesen noch schnell die Einteilung in eine langsame und schnellere Gruppe vor, bevor wir dann also loswanderten. Auch wenn man am Anfang der Wanderung recht schnell die Wahl der langsamen Gruppe bereute, raubten die anfänglichen Höhenmeter einem dann doch echt die Kraft, was durch die gezwungenen Pausen aber kein Problem mehr war. Im Hauptfokus stand die Geologie, zu der uns unser Ranger viel Interessantes bezüglich Plattentektonik sowie der Schichtung aus Sandstein erzählte. Die schnellere Gruppe erhielt derweil Schokolade. Während der Wanderung durften wir uns von der Natur und der Schönheit dieser überraschen lassen; vor allem der Blick nach unten ins Elbtal an der Emmabank versetzte uns alle sehr positiv ins Staunen. Auch wenn es letztendlich mehr einem schönen vierstündigen Spaziergang ähnelte, waren die Informationen, die wir über die Laubbäume erfuhren, ziemlich spannend. Zudem gestalteten sich die Pausen ebenfalls als sehr angenehm, da diese aufgrund des langen Erzählens des Rangers ziemlich groß ausfielen. Da hatte aber übrigens irgendwann auch niemand mehr zugehört, was ihn aber auch nicht vom weiteren Reden abhielt. Die Zeit verging rasend schnell und so schnell, wie wir Höhenmeter sammelten, konnten wir diese auch wieder verringern. Für ganze zwei Stationen fuhren wir dann mit dem Bus als kleine Großgruppe zurück zur Fähre, an der wir auf den schnellen Wandertrupp trafen. Gemeinsam ging es zur Bahnstation, an der sich die Abfahrt allerdings dann um 22 Minuten verzögerte. Da am heutigen Tag nichts mehr anstand, genoss jeder die übrige Zeit bis zum Abendessen. Zum Beispiel erkundeten einige von uns die knapp zehn Minuten entfernte Altmarkt-Galerie, da die Wanderung doch nicht so auslastend war, wie zunächst erwartet. Andere verleitete es allerdings auch in die benachbarte Schwimmhalle. Gegen 18.30 Uhr trafen sich dann alle erneut im Eingangsbereich zur morgigen Besprechung, bevor der Abend wieder individuell ausklingen konnte. Der besagte Spieleabend ließ allerdings auch heute keine Ruhe zu, denn auch wenn man sich selbst nicht beteiligte, wurde man sehr detailreich über den Jahrgangschat auf dem Laufenden gehalten. So schockte, aber wunderte es uns auch nicht, als wir lasen, dass wohl ein Bett gebrochen sei. Dies stellte sich aber letztendlich scheinbar als Spaßnachricht heraus.

Tag 4: Besuch der TU Dresden sowie der VW-Manufaktur und Lasertag als Abschluss

Nach der recht chaotischen Nacht hieß es noch ein vorletztes Mal, sich über den heute früher klingelnden Wecker zu beschweren, denn heute gab es schon um 7.15 Uhr Frühstück. Um 8.00 Uhr liefen wir dann zur Freiberger Straße, um danach an der Gret-Palucca-Straße mit der Tram in Richtung Technischer Universität Dresden zu fahren. Dort angekommen und nach einigem Hin und Her über die Straße fanden wir diese auch endlich. Zunächst erhielten wir ein kurzes Seminar, in dem wir über Argumente für ein Studium (Entfaltungsmöglichkeiten, Eigenverantwortung/Selbstorganisation, kein bestimmtes Berufsfeld, Aufstiegsmöglichkeiten), unsere Zukunftsideen, Angebote neben dem Studium (Ausland, Sport, Kreativität, Sprachen lernen) sowie über das allgemeine Studieren in Dresden sprachen. Weiter ging es mit einem Rundgang, für den wir uns in drei Gruppen teilten. Da wir uns im Voraus für den Anschluss für eine Vorlesung (Technik, Biologie, Experimentalphysik) entscheiden mussten, nahmen wir nach dieser Einteilung die Aufteilung vor. Zuletzt stand dann noch die besagte Vorlesung an, bei der es schon echt unvorteilhaft war, in Physik festzusitzen, wenn man dieses Fach natürlich aus Liebe zum Themenbereich abgewählt hat. Wir fragten uns ehrlich schnell, wie man sich dort freiwillig reinsetzten kann. – Aber nun gut. Auch wenn wir vielleicht nicht unbedingt freiwillig in dieser Vorlesung für über eine Stunde feststeckten, begaben wir uns mit neuen Erkenntnissen wieder zurück. Der nächste Treffpunkt stand auch ziemlich schnell fest, allerdings bekamen wir bis dahin erst einmal Freizeit, die viele zum Pfand-Wegbringen nutzen. Von diesem Treffpunkt fuhren wir dann gemeinsam zur gläsernen Manufaktur, bei der wir eine eineinhalbstündige Tour, ebenfalls in drei Gruppen, durch die VW-Manufaktur bekamen. Neben vielen neuen Fahrzeugen und dem Prozess des Baues wurde uns auch einiges zur Work-Live-Balance der Mitarbeiter berichtet. (Schon lustig, wenn selbst die Lehrer schon mit dem Guide die Uhrzeit verhandeln, um schneller aus der Manufaktur wieder draußen zu sein.) Noch ein kurzer Halt im Shop und schon ging es kurz nach 16 Uhr wieder zurück zur Bahn. Abendessen gab es heute in Eigenregie, wonach es für den Großteil des Jahrgangs zum Lasertag ging. Der Teil, der im Hostel verblieb, machte sich dennoch ebenfalls einen schönen Abend. 

Ein letztes Mal erfreute sich der Großteil des Jahrgangs am Spieleabend, auch wenn Kofferpacken vorher wohl doch eher Vorrang hatte.

Tag 5: Endlich wieder auf dem weichen, heimischen Bett schlafen (Abreisetag)

So schnell, wie die Woche anfing, verstrich sie auch wieder und nach dem Frühstück blickte jeder noch einmal durchs Zimmer, ob wirklich alles verstaut wurde. Gegen 8.30 Uhr schaute eine Frau durch diese, bevor wir uns dann alle im Eingangsbereich trafen. Eine halbe Stunde später rollten die Busse auch schon los und während viele den Schlaf der letzten Tage nachholten, tauschten sich andere über die Woche aus. Eine kleine Pause stand noch an, in der uns die Busfahrer wegen ihrer Zeitplanung ein wenig stressten, bevor wie gegen 13.00 Uhr unsere Schule wieder erreichten. Somit endete die ziemlich vollgepackte, aber auch schöne Fahrt nach Dresden.

Auch wenn der „Spieleabend im Zimmer 317“, wie es in der Jahrgangsgruppe immer hieß, uns oft am Einschlafen hinderte, stellte sich die Bildungsfahrt nach Dresden definitiv als sehr schöne heraus. Zwar waren wir oftmals sehr spät erst wieder zurück und die Tage ziemlich vollgepackt, allerdings denke ich, dass jeder Interessenbereich durch die diversen Besuche sowie Informationen gedeckt werden konnte.

Lisa (11b)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert